Winterzauber in New York by Julia K. Stein

Winterzauber in New York by Julia K. Stein

Autor:Julia K. Stein [Stein, Julia K.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-11-13T23:00:00+00:00


***

»Hey, nimm's nicht so schwer … Du machst mich megascharf, meine Süße … Yeah, Barbados, let's rock it! Bin in zwei Tagen da, my love! … Okay, Taylor. Sei ein gutes Mädchen, bis ich da bin.« Eine merkwürdige Übelkeit überkam Hannah, ein flaues Gefühl. Er hatte scheinbar aufgelegt und sie hörte, wie Schranktüren geöffnet wurden und irgendwelche Tüten raschelten. Hatte er nicht gesagt, er habe keine Freundin? Das war wohl eine Sache der Definition. Sie hatte eine andere Definition von Freundin. Auf Zehenspitzen rannte sie so schnell und lautlos, wie es eben ging, zum Sofa zurück, setzte sich hin, als hätte sie nicht gerade vor der Küche gestanden, um Kyle zu helfen. Sie hatte sich gewundert, wo er so lange geblieben war. Du machst mich megascharf. Das war einfach nur ordinär. Er kam um die Ecke, die Hände vollgepackt, eine Tüte zwischen den Zähnen, unter den Achseln eine Flasche Wasser, Cranberry Juice und ein Bier und balancierte alles zurück zum Sofa. Im Halbdunkel standen seine Haare in alle Richtungen. Man war versucht hineinzufassen, abgesehen davon, dass das ganz sicher schon ein paar Mädchen vor ihr gemacht hatten. Sie setzte sich aufrechter hin, als sie ihn kommen sah.

»Wenn du unter allen Menschen auf der Welt wählen könntest, wen würdest du gerne zum Essen einladen?«, fragte Kyle und riss Hannah aus ihren düsteren Gedanken. Er legte dabei das Junk-Food auf den Tisch vor dem Sofa und ließ sich gleichzeitig neben sie fallen. Hannah spürte, wie das Sofa unter seinem Gewicht nachgab. Es war schon wieder so merkwürdig vertraut, dieser Abend auf dem Sofa, als würden sie sich ewig kennen. Wenn sie zum Fenster blickte, fiel hinter den riesigen Scheiben unermüdlich der Schnee in dicken Flocken. Dadurch schienen sie noch mehr von der restlichen Welt abgeschottet. Sie und Kyle. Wenn sie nicht gerade aus Versehen dieses Telefonat überhört hätte … Aber gut, immerhin hatte es sie daran erinnert, sich nicht einlullen zu lassen.

»Wie bitte?«

Er wiederholte seine Frage, öffnete die Dose Bier, nachdem sie abgelehnt hatte, und nahm einen Schluck.

»Was ist das denn für eine Frage?«

»Es interessiert mich einfach«, sagte er, ohne sie dabei anzusehen.

Hannah blickte ihn zweifelnd an. Sie seufzte. Was soll's? Ihr Blick wanderte nach oben gegen die Decke, die aus weißen Kassetten bestand. Alles im Haus war exklusiv und teuer. Eine schlicht weiß gestrichene Decke gab es hier einfach nicht.

»Bill Gates.« Sie nahm einen der Oreo Cookies, biss hinein und verzog sofort das Gesicht von der extremem Süße. Die Rezeptur war entwickelt worden, bevor natürliche Inhaltsstoffe modern wurden.

»Du möchtest dich mit Bill Gates treffen, dem ultimativen Kapitalisten?« Kyle öffnete zischend die Flasche Bier.

»Er ist genial. Er hat die Kinderlähmung fast vollständig ausgerottet – auf der ganzen Welt. Das ist eine unglaubliche Errungenschaft.«

»Stimmt. Nachdem er allen seine Software aufs Auge gedrückt hat. Ich hätte eher gedacht, dass du einen Wissenschaftler treffen willst oder einen Schriftsteller.«

»Und wen willst du treffen? Jennifer Lawrence? Karlie Kloss? Oder ein anderes Victoria's Secret Model?« Ihre Stimme klang giftiger als beabsichtigt.

»Jesus.«

»Jesus?«, wiederholte Hannah verblüfft. Meinte er das jetzt



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